huch

huch
hụch <Interj.>:
1. Ausruf des [gespielten] Erschreckens, Abscheus u. Ä.:
h., eine Schlange!
2. Ausruf, der eine unangenehme Körperempfindung ausdrückt:
h., wie kalt ist es hier!

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Hụch,
 
1) Felix, Schriftsteller, * Braunschweig 6. 9. 1880, ✝ Tutzing 6. 7. 1952, Bruder von 2), Vetter von 3) und 4); schrieb biographische Musikerromane (»Mozart«, 1941).
 
 2) Friedrich, Schriftsteller, * Braunschweig 19. 6. 1873, ✝ München 12. 5. 1913, Bruder von 1), Vetter von 3) und 4); schrieb psychologisch feinfühlige Romane.
 
Werke: Romane: Peter Michel (1901); Geschwister (1903); Wandlungen (1905); Mao (1907); Pitt und Fox, die Liebeswege der Brüder Sintrup (1909); Enzio (1911).
 
 3) Ricarda, Pseudonym Richard Hugo, Schriftstellerin, * Braunschweig 18. 7. 1864, ✝ Schönberg (heute zu Kronberg im Taunus) 17. 11. 1947, Schwester von 4), Cousine von 1) und 2). Studierte Geschichte und Philosophie in Zürich, promovierte als eine der ersten deutschen Frauen; Tätigkeit an der Züricher Stadtbibliothek; dann Lehrerin in Bremen; heiratete 1898 in Wien den italienischen Zahnarzt Ermanno Ceconi (* 1870, ✝ 1927), nach der Scheidung ihren Vetter Richard Huch (* 1850, ✝ 1912), von dem sie sich 1910 wieder trennte; danach freie Schriftstellerin. Von ihrem Frühwerk voller Fantasie und lyrischem Subjektivismus führte der Weg immer mehr zur beschreibenden, »objektiven« Darstellung historischer Gestalten und Ereignisse. Einen Höhepunkt ihres literarischen Schaffens dieser Richtung bildet die Schilderung der Schreckenszeit des Dreißigjährigen Krieges (»Der große Krieg in Deutschland«, 3 Bände, 1912-14, später unter dem Titel »Der Dreißigjährige Krieg«), aufgelöst in farbige, realistisch gestaltete Bilder und Einzelszenen. Schließlich gelangte sie zu religiösen Themen und versuchte, trotz kritischer Haltung zur Institution Kirche, den säkularisierten Menschen der Gegenwart zur Gottesnähe zurückzubringen (»Luthers Glaube«, 1916; »Entpersönlichung«, 1921). Eine Sonderstellung nimmt ihr literar- und kulturgeschichtliches Werk »Die Romantik« (1908, 2 Bände, zusammengefasst aus: »Blüthezeit der Romantik«, 1899, und »Ausbreitung und Verfall der Romantik«, 1902) ein, das für die Wiederentdeckung der Romantik und für die Überwindung des Naturalismus von großer Bedeutung war. 1933 trat sie aus Protest gegen die politische Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten aus der Preußischen Akademie der Künste aus. Ihr Werk über die deutsche Widerstandsbewegung gegen den Nationalsozialismus konnte sie nicht mehr vollenden; es wurde von G. Weisenborn bearbeitet (herausgegeben 1953).
 
Weitere Werke: Erzählungen: Fra Celeste u. a. Erzählungen (1899); Seifenblasen (1905; darin u. a.: Lebenslauf des heiligen Wonnebald Pück); Der wiederkehrende Christus (1926).
 
Lyrik: Gedichte (1891); Herbstfeuer (1944).
 
Romane: Erinnerungen von Ludolf Ursleu dem Jüngeren (1893); Vita somnium breve, 2 Bände (1903; 1913 unter dem Titel Michael Unger).
 
Biographien: Gottfried Keller (1904); Die Geschichte von Garibaldi, 2 Bände (1906-07).
 
Sonstige Prosa: Aus der Triumphgasse (1902); Frühling in der Schweiz (1938); Weiße Nächte (1943); Urphänomene (1946).
 
Ausgaben: Gesammelte Werke, herausgegeben von W. Emrich, 11 Bände (1966-74); Taschenbuchausgabe in Einzelbänden, bearbeitet von W. Emrich, 8 Bände (1980).
 
 
M. Baum: Leuchtende Spur. Das Leben R. H.s (41964);
 
R. H., hg. v. H.-W. Peterauf mehrere Bde. ber. (1985 ff.);
 S. von Viereck: So weit wie die Welt geht. R. H. Gesch. eines Lebens (1990);
 
R. H., bearb. v. J. Bendt u. K. Schmidgall, Ausst.-Kat. (1994);
 C. Koepcke: R. H. Ihr Leben u. ihr Werk (1996).
 
 4) Rudolf, Pseudonym A. Schụster, Schriftsteller, * Pôrto Alegre (Brasilien) 28. 2. 1862, ✝ Bad Harzburg 12. 1. 1943, Bruder von 3), Vetter von 1) und 2); war Rechtsanwalt und Notar; Huch schrieb satirische, zeitkritische Romane, Erzählungen, Lustspiele und kulturkritische Essays.

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hụch <Interj.>: 1. Ausruf des [gespielten] Erschreckens, Abscheus u. Ä.: h., eine Schlange! 2. Ausruf, der eine unangenehme Körperempfindung ausdrückt: h., wie kalt ist es hier!

Universal-Lexikon. 2012.

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